Dienstag, 20. Februar 2007

Vor 130 Jahren ermordet: Crazy Horse



Video "Grazy Horse Monument" von Youtube



Video "Wounded Heart: Pine Ridge and the Sioux" von Youtube



Video "Crazy Horse Grand Entry Song" von Youtube

Wiesbaden (welt-des-wissens) - Der Indianer Crazy Horse, eigentlich Tashunka Witko, gehört neben Sitting Bull (Tatanka Yotanka) und Red Cloud (Machpiya Luta) zu den wichtigsten Anführern der Oglala-Lakota beim Widerstand gegen den Landraub und die Unterdrückung durch die Weißen im 19. Jahrhundert. Um 1840 kam er als Sohn eines bedeutenden Medizinmannes zur Welt.

Der lebendäre Häuptling war ein bescheidener Mann sowie ein Mystiker, der sich von persönlichen Traumvisionen leiten ließ. Bei Kämpfen mit feindlichen Indianern oder weißen Soldaten agierte er besonnen und dennoch furchtlos. Selbst in ausweglos erscheinenden Situationen erwies er sich stets als geschickter militärischer Stratege.

Crazy Horse gilt als einer der bedeutendsten indianischen Anführer bei der vernichtenden Niederlage von Lieutenant Colonel (Oberstleutnant) George Armstrong Custer und der 7. Kavallerie in der berühmten Schlacht am Little Bighorn River vom 25. Juni 1876. Nach gnadenloser Verfolgung durch das weiße Militär ergab er sich mit 900 letzten Gefolgsleuten im Mai 1877 den Soldaten von "Fort Robinson" in Nebraska.

Am 5. September 1877 wurde Crazy Horse in diesem Fort das Opfer einer hinterhältigen Intrige von Weißen und angepassten Indianern. Man warf ihm vor, sich der Kontrolle durch das Militär noch einmal entziehen zu wollen. Als er sich der Festnahme und Einkerkerung widersetzte, wurde er von einem weißen Soldaten mit einem Bajonett hinterrücks erstochen.

An den großen Häuptling, der schon zu Lebzeiten eine Legende war, erinnert das Crazy-Horse-Monument ("Crazy Horse Memorial") in den Black Hills im US-Bundesstaat South Dakota. Dabei handelt es sich um eine noch unvollendete Skulptur zu Ehren von Crazy Horse, die ähnlich wie das ebenfalls in den Black Hills gelegene "Mount Rushmore National Memorial" in einen Berg gehauen wird, allerdings um ein Vielfaches größer. Es befindet sich etwa 25 Kilometer südwestlich vom Mount Rushmore.

Das "Crazy-Horse-Monument" wird durch die gemeinnützige "Crazy Horse Memorial Foundation" finanziert, die unweit des Monuments ein Indianermuseum betreibt. 1939 wurde der Bildhauer Korczak Ziolkowski, der auch schon am "Mount Rushmore-Denkmal" mitgearbeitet hatte, von Henry Standing Bear, dem damaligen Häuptling der Sioux, eingeladen, ein Indianer-Denkmal zu gestalten.

1948 begann man mit dem Bau den Monuments, seitdem wurden schätzungsweise 10 Millionen Tonnen Granit aus der Felswand gesprengt. Seit 1988 ist lediglich das Gesicht fertiggestellt, ein Termin zur Fertigstellung ist noch nicht absehbar. Ziolkowski starb 1982, seine Arbeit wird durch seine Frau und sieben seiner zehn Kinder fortgesetzt.

Die fertige Skulptur soll Crazy Horse auf einem Pferd sitzend und mit ausgestrecktem Arm in die Ferne weisend präsentieren. Alle vier Präsidentenköpfe am Mount Rushmore zusammen sind in etwa so groß wie der Pferdekopf. Nach Fertigstellung der Skulptur soll diese 195 Meter lang und 172 Meter hoch sein.

Nicht wenige Indianer lehnen dieses ehrgeizige Projekt ab. Sie beklagen die Entweihung ihrer heiligen Black Hills und weisen darauf hin, dass sich Crazy Horse nie fotografieren ließ, weil er nicht abgebildet werden wollte.

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