Samstag, 1. März 2008
Wie das Rheintal entstand
Die Anfänge der Entstehungsgeschichte des Rheintals liegen mindestens 300 Millionen Jahre zurück. Zu dieser Zeit oder sogar noch früher ist zwischen dem Oslograben im Norden bis zur Rhonemündung im Süden in der Erdkruste eine Schwächezone entstanden, die vor etwa 50 Millionen Jahren im Eozän mitten in Europa auseinandergerissen wurde. Die Flanken zu beiden Seiten der Erdnaht rückten bis zu 4 Kilometer auseinander. Als ein keilförmiges Stück der Erdkruste einige Kilometer tief in die Lücke sank, bildete sich der etwa 300 Kilometer lange und durchschnittlich 35 Kilometer breite Oberrheingraben zwischen Frankfurt und Basel. Daß es dort heute trotz der weiteren Hebung der Ränder und Absenkung des Grabens keine kilometerhohen Bergriesen zu beiden Seiten und keinen tief abgesunkenen Binnensee gibt, ist auf die Abtragung und den Transport des Gesteins durch Wasser und Wind und Ablagerung dieser Produkte im Graben zurückzuführen. Hierdurch wurden die geologischen Spuren dieser Vorgänge verwischt. In die seit etwa 50 Millionen Jahreen aufsteigenden Gebirgsschollen an den Rändern des des Oberrheingrabens schnitten sich Bäche und Flüsse ein und transportierten Gesteinsmaterial ins Tal. Auf diese Weise wurden vom Schwarzwald und von den Vogesen schon mehr als 2000 Meter abgetragen. Die Ablagerungsprodukte im Oberrheingraben sind stellenweise bis auf nahezu 4000 Meter Mächtigkeit angewachsen.