Donnerstag, 17. Januar 2008

"Monster-Maus" war größer als ein heutiger Stier



Video: "Guinness Records-Worlds Worst Mouse Plague" bei Youtube
http://www.youtube.com/watch?v=2LMxhc8WwGU

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Wiesbaden (welt-des-wissens) - Größer als ein heutiger Stier wurde eine riesige Maus aus grauer Vorzeit, deren fossile Überreste im Uruguay entdeckt wurden. Die südamerikanische "Monster-Maus" lebte im Pliozän und Pleistozän (Eiszeitalter) vor etwa vier bis zwei Millionen Jahren. Allein ihr Schädel misst 53 Zentimeter Länge. Das Gewicht der eindrucksvollen Urzeit-Maus wird auf etwa 1000 Kilogramm geschätzt. Die "Monster-Maus" gilt als das bisher größte Nagetier aller Zeiten!

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Weitere Rekorde fossiler Säugetiere
(Auszug aus dem inzwischen vergriffenen Buch "Rekorde der Urzeit" des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst:

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Das größte Säugetier im Paläozan vor etwa 65 bis 53 Millionen Jahren war das Uintatherium, das nach Skelettresten aus den Uinta-Bergen in Utah (USA) benannt wurde. Dieses so genannte „Ungeheuer von Uinta“ hatte eine Schulterhöhe von 2 Meter und eine Länge von 4 Meter. Auf seinem massigen Schädel trug es sechs Hörner, die ihm ein bizarres Aussehen verliehen. Zwei Hörner standen auf der Stirn, zwei über den Augen und zwei auf dem Maul. Der Körper dieses Tieres ähnelte dem eines Nashorns.

Die längste Säbelzahnkatze erschien im Eozän vor weniger als 40 Millionen Jahren in Europa und gelangte einige Jahrmillionen später im Oligozän über die Bering-Landbrücke im heutigen Bering-Meer nach Nordamerika. Diese Eusmilus genannte Säbelzahnkatze erreichte wie ein heutiger Leopard eine Gesamtlänge von etwa 2,50 Meter. Ihr Kiefergelenk war so gebaut, dass das Tier das Maul besonders weit aufreißen konnte.

Als größtes fleischfressendes Landsäugetier gilt die 4 Meter lange Gattung Andrewsarchus aus Asien im Eozän vor weniger als 40 Millionen Jahren. Allein der Schädel war fast 1 Meter lang. Andrewsarchus war vermutlich ein Aasfresser.

Das größte Landsäugetier war das 6 Meter hohe, 9 Meter lange und 30 Tonnen schwere hornlose Nashorn Baluchitherium. Es lebte im Oligozän vor mehr als 25 Millionen Jahren in Asien – unter anderem in Baluchistan (Pakistan). Dieser Gigant hatte einen fast 1,50 Meter langen Schädel und einen 2,50 Meter langen Hals. Vom Aussehen her wirkte dieses Tier eher wie ein riesiges Pferd als wie ein Nashorn. Das Baluchitherium äste Laub von den Bäumen. Ähnlich sah das etwa zur selben Zeit in Europa vorkommende Indricotherium aus.

Das größte Kamel existierte im Pliozän vor weniger als 5,3 Millionen Jahren in Nordamerika. Es hatte eine Schulterhöhe von etwa 3,50 Meter und wird Titanotylopus genannt. Vielleicht trug dieses Riesenkamel noch keinen Fetthöcker. Letzterer ist eine Anpassung an die Nahrungsmittel- und Wasserknappheit in besonders trockenen Lebensräumen.

Die ältesten und größten Löwen Deutschlands jagten während der Cromer-Warmzeit vor mehr als 500000 Jahren bei Wiesbaden in Hessen und bei Heidelberg in Baden-Württemberg. Die Cromer-Warmzeit ist nach einem englischen Fundort benannt. Die Löwen aus der Wiesbadener und Heidelberger Gegend waren fast so lang wie die größten Löwen der Erdgeschichte in Kalifornien vor mehr als 12000 Jahren, die eine Rekordlänge von maximal 3,60 Meter erreichten. Der wissenschaftliche Name der vor über einer halben Million Jahren in Deutschland lebenden Löwen lautet Panthera leo fossilis. Skelettreste dieser Raubkatzen werden im Naturhistorischen Museum Mainz und im Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Heidelberg aufbewahrt. Zeitgenossen jener Löwen waren unter anderem Säbelzahnkatzen, Jaguare und Geparden.

Die größten eiszeitlichen Säbelzahnkatzen Europas existierten vor mehr als 500000 Jahren in einem klimatisch milden Abschnitt des Eiszeitalters. Ihre Art wird Homotherium crenatidens genannt. Sie war bis zu 1,90 Meter lang und 1 Meter hoch. Homotherium crenatidens hatte einen großen und schweren Kopf, zwei mehr als fingerlange Reißzähne im Oberkiefer, einen gedrungenen Körper und kräftige Beine.

Die größten und schwersten Geparden streiften im Eiszeitalter vor mehr als 500000 Jahren durch Europa. Nach ihren Skelettresten zu schließen, waren diese Raubkatzen der Art Acinonyx pardinensis größer und schwerer als die heutigen asiatischen und afrikanischen Geparden, die einen 1,35 Meter langen Körper und einen bis zu 75 Zentimeter langen Schwanz haben.

Als einer der größten Wölfe gilt der im Eiszeitalter vor mehr als 500000 Jahren in Deutschland existierende Xenocyon. Skelettreste von ihm wurden in der Gegend von Wiesbaden in Hessen und von Würzburg in Bayern entdeckt.

Die größten Elefanten sind die Waldelefanten und Steppenelefanten im Eiszeitalter gewesen. Sie hatten eine Schulterhöhe von maximal 4,50 Meter. Die Laub fressenden Waldelefanten lebten in Warmzeiten des Eiszeitalters. Die Gräser, Moose und Flechten verzehrenden Steppenelefanten dagegen behaupteten sich in Kaltzeiten und hatten vermutlich ein Fell. Besonders große Bullen der Steppenelefanten trugen bis zu 4,50 Meter lange Stoßzähne.´

Als größter Hirsch gilt der bis zu 2,50 Meter lange Europäische Riesenhirsch (Megaloceros), der vor etwa 120000 Jahren in Europa und Asien weit verbreitet war. Dieses Tier trug ein Geweih mit einer Spannweite bis zu 3,70 Meter und einem Gewicht von mehr als 1 Zentner, was etwa einem Drittel seines Gesamtgewichtes entsprach.

Der größte Löwe war der Amerikanische Höhlenlöwe (Panthera leo atrox), der gegen Ende des Eiszeitalters vor mehr als 12000 Jahren in Kalifornien jagte. Diese Raubkatze maß vom Kopf bis zur Schwanzspitze maximal 3,60 Meter. Davon entfielen etwa 2,40 Meter auf den Körper und 1,20 Meter auf den Schwanz. Zum Vergleich: die größten in der Zeit von 1700 bis heute erlegten Löwen aus Südafrika (Kapland) erreichten nur eine Gesamtlänge von 3,25 Meter und in Ostafrika von 3,33 Meter. Die Amerikanischen Höhlenlöwen hatten gegenüber normalen Löwen einen um einen halben Meter längeren Körper. Skelettreste von dieser gewaltigen Raubkatze wurden vor allem in der Gegend von Los Angeles geborgen.

Als größtes Faultier gilt das vor etwa 10000 Jahren in Amerika ausgestorbene Megatherium. Es war größer als ein heutiger Elefant und konnte sich 6 Meter hoch aufrichten, um Blätter von den Bäumen zu fressen.

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