Wiesbaden (welt-des-wissens) - Die älteste Hütte Europas stand vor etwa 600000 Jahren in Prezletice (Prag-Ost) in der Tschechoslowakei. Sie wurde von Frühmenschen der Art Homo erectus auf einem Platz errichtet, der an drei Seiten durch steile Felsen und an einer Seite teilweise durch ein Seeufer begrenzt gewesen ist. Von der Hütte zeugt ein ovaler Wall aus Steinen und Lehm. Er war mindestens 30 Zentimeter hoch und 60 Zentimeter breit. Die Hütte hatte einen Durchmesser von 3 mal 2 Meter und einen schmalen Eingang im Nordwesten.
Die ältesten Hütten in Frankreich wurden vor etwa 400000 Jahren von Frühmenschen auf dem Hügel Terra Amata bei Nizza an der Cote d' Azur aufgestellt. Diese Hütten unmittelbar an der Meeresküste dienten zu unterschiedlichen Zeiten Elefantenjägern als Unterkunft. Die Behausungen hatten einen ovalen Grundriß von 6 mal 4 Meter bis 15 mal 8 Meter, der teilweise gepflastert war.
Die frühesten Hütten in Deutschland konnten bei Grabungen in Bilzingsleben (Thüringen) nachgewiesen werden. Sie stammen aus der Zeit vor etwa 300000 Jahren und wurden von Frühmenschen bewohnt. Von diesen Behausungen zeugen ovale und kreisförmige Grundrisse mit 3 bis 4 Meter Durchmesser aus ringförmig angehäuften großen Knochen und Steinen. Vor diesen Wohnbauten gab es mehrere Feuerstellen.
Die ältesten Hütten Österreichs wurden in Langenlois unweit von Krems (Niederösterreich) nachgewiesen. Dort stieß man bei Grabungen auf wannenförmige Vertiefungen, Pfostenlöcher mit Resten aufgestellter Mammutstoßzähne sowie Spuren von Feuerstellen. Vermutlich hatten Jäger und Sammler aus dem Gravettien (vor mehr als 21000 Jahren) emige kegelförmige oder längliche Hütten errichtet, bei denen Stoßzähne und Knochen vom Mammut und Steine als Wandstützen verwendet wurden.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen