Sonntag, 29. April 2007

Pioniere der Urzeitforschung

FriedrichAugustvonAlberti

Friedrich August von Alberti, geboren am 4. September 1795 in Stuttgart, gestorben am 12. September 1878 in Heilbronn. Er war 1815 Beamter an der Saline Sulz, 1820 Salineninspektor in Friedrichshall und 1828 Verwalter der Saline Wilhelmshall. 1836 erhielt er den Titel Bergrat. Von 1852 bis 1870 wirkte er als Salinenverwalter in Friedrichshall. Seine wissenschaftlich bedeutendste Leistung: 1834 gliederte er die Trias in drei Abschnitte: Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper.

JohannJacobBaier

Johann Jacob Baier, geboren am 14. Juni 1677 in Jena, gestorben am 14. Juli 1735 in Altdorf bei Nürnberg. Er studierte in Jena und Halle/Saale Medizin und unternahm Reisen. 1700 kehrte er nach Jena zurück, wo er Magister der Philosophie und Doktor der Medizin wurde. Nach einem kurzen Aufenthalt in Halle zog er 1701 nach Nürnberg und praktizierte dort als Arzt. Danach wurde er Stadtarzt in Regensburg. Ab 1704 wirkte er als Professor für Medizin in Altdorf. Ab dieser Zeit sammelte er Fossilien.

FritzBerckhemer

Fritz Berckhemer, geboren am 25. Mai 1890 in Stuttgart, gestorben am 2. September 1954 in Stuttgart. Er promovierte 1913 in Tübingen und ging als Kurator für Paläontologie an die Columbia-Universität in New York. 1919 trat er als Assistent in das Stuttgarter Naturalienkabinett ein, wurde 1921 zweiter Konservator und 1925 Direktor. Seit 1930 wirkte er als Dozent für Paläontologie an der Technischen Hochschule in Stuttgart. 1934 beschrieb er den Steinheimer Ur-Menschen-Schädel. 1949 wurde er Professor.

HeinrichErnstBeyrich

Heinrich Ernst Beyrich, geboren am 31. August 1815 in Berlin, gestorben am 9. Juli 1896 in Berlin. Er promovierte 1837 in Berlin und wurde Assistent am Mineralogischen Museum. Ab 1857 leitete er die Paläontologische Sammlung in Berlin. Er wirkte als Privatdozent, außerordentlicher und schließlich ab 1865 als ordentlicher Professor der Geologie und Paläontologie an der Universität und Bergakademie. 1873 wurde er wissenschaftlicher Direktor der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin.

Blumenbach

Johann Friedrich Blumenbach, geboren am 11. Mai 1752 in Gotha, gestorben am 28. Januar 1840 in Göttingen. Er war ab 1778 Professor der Medizin in Göttingen. Verdienste erwarb er sich vor allem um die vergleichende Anatomie und die Anthropologie. 1786 entdeckte er vor Goethe das Os intermaxillare (Zwischenkiefer). Er beschrieb als erster das Fellnashorn Coelodonta antiquitatis und das Mammut Mammuthus primigenius. Auf seine Sammlung gehen die Anfänge des geowissenschaftlichen Museums in Göttingen zurück.

HeinrichGeorgBronn

Heinrich Georg Bronn, geboren am 3. März 1800 in Ziegelhausen bei Heidelberg, gestorben am 5. Juli 1862 in Heidelberg. Er habilitierte sich 1821 in Heidelberg und wurde dort 1828 zum Professor der Zoologie und Geowissenschaften ernannt. Von 1830 bis 1862 gab er zusammen mit Prof. Gustav Leonhard das Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie und Petrefaktenkunde heraus. Viele Sammler und Wissenschaftler informierten ihn brieflich über ihre neuen Fossilfunde.

LeopoldvonBuch

Leopold von Buch, geboren am 26. April 1774 auf Schloß Stolpe bei Angermünde, gestorben am 4. März 1852 in Berlin. 1790 studierte er an der Bergschule in Freiberg (Sachsen), wo er sich mit Alexander von Humboldt und Johann Karl Freiesleben anfreundete. 1793 bis 1796 studierte er in Halle/Saale und Göttingen. 1796 wurde er Bergreferendar in Schlesien. Noch 1796 schied er aus dem Staatsdienst aus und widmete sich völlig der Wissenschaft. Eine seiner wichtigsten Abhandlungen über den Jura in Deutschland erschien 1838.

GeorgesCuvier

Georges Cuvier, geboren am 23. August 1769 als Georg Küfer im damals württembergischen Mömpelgard (Montbéliard), gestorben am 13. Mai 1832 in Paris. Er besuchte von 1784 bis 1788 die Hohe Carls-Schule in Stuttgart, war danach Hauslehrer, ging 1795 nach Paris, wo er Stellvertreter des Professors für vergleichende Anatomie am Jardin des Plantes wurde. 1800 wählte man ihn zum Präsidenten des Institut National. 1819 wurde er Baron. Cuvier verglich zahlreiche Skelettreste ausgestorbener Wirbeltiere mit denen heute lebender Tiere.

BartholomaeusEberl

Bartholomäus Eberl, geboren am 2. November 1883 in Benediktbeuern, gestorben am 12./13. Februar 1960 in Gröbenzell. Er war ab 1908 katholischer Kaplan in Schwabmünchen, ab 1911 Benefiziat in Obergünzburg. 1929 erschien sein Werk „Die Eiszeitenfolge im nördlichen Alpenvorlande – Ihr Ablauf, ihre Chronologie aufgrund der Aufnahmen im Bereich des Lech- und Illergletschers“. 1930 wurde er als Heimatpfleger für Schwaben berufen. Eberl betätigte sich auch als Archäologe und Historiker.

EberhardFraas

Eberhard Fraas, geboren am 26. Juni 1862 in Stuttgart, gestorben am 6. März 1915 in Stuttgart. Er studierte in Leipzig und München und promovierte 1886 in München. Nach der Habilitation für Geologie und Paläontologie trat er 1894 die Nachfolge seines Vaters Oskar Fraas als Direktor am Naturalienkabinett in Stuttgart an. Sein besonderes Interesse galt den württembergischen Sauriern der Trias und des Jura. Er begründete eine der bedeutendsten Sammlungen fossiler Wirbeltiere in Deutschland.

OskarFraas

Oskar Fraas, geboren am 17. Januar 1821 in Lorch (Württemberg), gestorben am 22. November 1897 in Stuttgart. Er studierte in Tübingen Theologie und Geologie, legte 1845 das Pfarramtsexamen ab, wurde 1851 promoviert und wirkte ab 1850 als Pfarrer in Laufen an der Eyach. 1854 wurde er an das Königliche Naturalienkabinett in Stuttgart berufen, dessen Direktor er von 1856 bis 1894 war. 1856 erhielt er den Professorentitel. Er erforschte vor allem fossile Reptilien und Säugetiere aus Württemberg.

KarlvonFritsch

Karl von Fritsch, geboren am 11. November 1838 in Weimar, gestorben am 9. Januar 1906 in Groß-Goddelau bei Bad Dürrenberg. Er promovierte 1862 an der Universität Göttingen, habilitierte sich später an der Hochschule Zürich. Ab 1866 hatte er den Lehrstuhl für Geologie der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt inne. 1873 ging er als Professor für Geologie nach Halle/Saale. Er erforschte den Vulkanismus und die Geologie, Flora und Fauna Thüringens und Sachsens.

Fuhlrott

Johann Carl Fuhlrott, geboren am 31. Dezember 1803 in Leinefelde im Eichsfeld, gestorben am 17. Oktober 1877 in Wuppertal-Elberfeld. 1828 erhielt er in Münster die Befähigung zum Lehramt. Es folgten ein Probejahr und eine Anstellung als Hilfslehrer in Heiligenstadt. Ab 1830 unterrichtete er in Wuppertal-Elberfeld. Die Universität Tübingen verlieh ihm 1835 die Doktorwürde. Er erkannte als erster, dass die 1856 im Neandertal entdeckten Skelettreste von einem fossilen Menschen stammten. Ab 1862 war er Professor.

WilhelmGieseler

Wilhelm Gieseler, geboren am 11. Oktober 1900 in Hannover, gestorben am 26. September 1976 in Terracina (Italien). Er studierte Medizin und Naturwissenschaften in Göttingen, Freiburg und München. 1930 wurde er mit der Gründung des Anthropologischen Instituts in Tübingen beauftragt, das unter seiner Führung bald Weltruf erlangte. Ab 1934 war er außerordentlicher und ab 1938 ordentlicher Professor für Anthropologie. Er untersuchte Schädelfunde aus der Vogelherdhöhle und aus dem Hohlenstein.

GeorgAugustGoldfuss

Georg August Goldfuss, geboren am 18. April 1782 in Thurnau bei Bayreuth, gestorben am 2. Oktober 1848 in Bonn. Er studierte in Berlin und Erlangen, wo er 1805 Doktor der Medizin wurde. Es folgten Anstellungen als Mitdirektor des Naturhistorischen Museums in Erlangen, als Redakteur und als Hauslehrer. Um 1810 war er Arzt in Erlangen. 1811 übertrug man ihm provisorisch die Professur für Naturgeschichte und Botanik in Erlangen. Ab 1818 war er Professor in Bonn. Er entdeckte und beschrieb ca. 200 Fossilien.

CarlFriedrichHaeberlein

Carl Friedrich Häberlein, geboren am 28. Oktober 1787 in Solnhofen, gestorben am 20. Februar 1871 in Pappenheim, ging als Verkäufer des 1861 gefundenen Urvogels (Londoner Exemplar) in die Geschichte der Paläontologie ein. Die Rolle des Kreisarztes aus Pappenheim beim Verkauf der „Londoner Archaeopteryx“ wird in der Literatur oft zu negativ geschildert. Sein Verdienst war es, als erster die Bedeutung des Fundes erkannt und ihn an eine öffentliche Institution verkauft zu haben.

ErnstOttoHaeberlein

Ernst Otto Häberlein, geboren am 3. Juli 1819 in Pappenheim als Sohn von Carl Friedrich Häberlein, zeitweise in Weidenbach bei Ansbach (Mittelfranken) lebend, gestorben am 18. Februar 1896 in Pappenheim, ist der Verkäufer des 1876 entdeckten Urvogels (Berliner Exemplar). Er erwarb diesen Fund, präparierte ihn und bemerkte als erster die Federabdrücke an dem Fossil, das der Steinbruchbesitzer Johann Dörr für einen Flugsaurier gehalten hatte. Häberlein verkauft den Fund an Dr. Werner von Siemens.

ErnstHaeckel

Ernst Haeckel, geboren am 16. Februar 1834 in Potsdam, gestorben am 9. August 1919 in Jena. Er wirkte von 1862 bis 1909 als Professor der Zoologie in Jena. Als erster deutscher Wissenschaftler trat er für die damals in der Wissenschaft heftig umstrittene Abstammungslehre von Charles Darwin ein und entwarf den ersten Stammbaum des Pflanzenreiches. Viel diskutiert wurden seine Gedanken über die Entstehung und den Stammbaum des Menschen. Er prägte den Begriff „Affenmensch“ (Pithecanthropus).

DanielHartmann

Daniel Hartmann, geboren am 5. November 1854 in Mauer, gestorben am 21. Januar 1952 in Mauer. Der Sandgrubenarbeiter entdeckte am 21. Oktober 1907 in der Sandgrube Rösch bei Mauer an der Elsenz unweit von Heidelberg den Unterkiefer des Heidelberg-Menschen Homo erectus heidelbergensis. Dieses Fossil gilt als der älteste menschliche Knochenrest in Mitteleuropa. 1948 wurde Hartmann für seine Entdeckung von der Gemeinde Mauer mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet.

BernhardHaufff

Eberhard Hauff, geboren am 4. Juli 1866 in Holzmaden, gestorben am 10. Juli 1950 in Holzmaden. Der Sohn eines Steinbruchbesitzers barg viele interessante Funde aus dem Posidonienschiefer im Raum Holzmaden und erregte durch ihre sorgfältige Präparation Aufsehen in der paläontologischen Fachwelt. Die Universität Tübingen verlieh ihm für seine Verdienste als „Sammler und Präparator von Weltruf“ den Titel eines Ehrendoktors der Naturwissenschaften. Er gründete das Museum Hauff in Holzmaden.

OscarHaupt

Oscar Haupt, geboren am 7. Mai 1878 in Kassel, gestorben am 3. August 1939 in Darmstadt. Er wurde 1905 als Kustos der Geologisch-Mineralogischen Abteilung des Großherzoglichen Landesmuseums in Darmstadt berufen und hatte diese Stellung bis zu seinem Tode inne. Durch eigene Aufsammlungen und Ankäufe vermehrte er die Darmstädter Sammlungen. Von ihm stammen beispielsweise wertvolle Pflanzenfossilien aus dem Blättersandstein von Münzenberg unweit von Gießen. Vor allem aber untersuchte er Funde aus Messel.

FlorianHeller

Florian Heller, geboren am 12. Juli 1905 in Nürnberg, gestorben am 22. September 1978 in Nürnberg. Er studierte in Erlangen, München und Heidelberg und promovierte 1929 in Erlangen. Ab 1929 war er am Geologischen Institut Halle/Saale tätig, ab 1930 am Geologisch-Paläontologischen Institut Gießen, ab 1936 am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Heidelberg, ab 1951 an der Universität Erlangen. 1961 wurde er auf den neuen Lehrstuhl für Paläontologie in Erlangen berufen. Er untersuchte fossile Säugetiere.

FriedrichvonHuene

Friedrich von Huene, geboren am 22. März 1875 in Tübingen, gestorben am 4. April 1969 in Tübingen. Er studierte und promovierte an der Universität Tübingen und wurde dort zum Dozenten und Professor der Paläontologie berufen. Während der mehr als sechs Jahrzehnte, in denen er an der Universität Tübingen lehrte, verfasste er mehr als 300 Veröffentlichungen über fossile Reptilien aus verschiedenen erdgeschichtlichen Perioden und Erdteilen. Er gilt weltweit als einer der bedeutendsten Reptilienexperten.

AlexandervonHumboldt

Alexander von Humboldt, geboren am 14. September 1765 in Berlin, gestorben am 6. Mai 1859 in Berlin, war Naturforscher und Geograph. Nach dem Studium in Göttingen und Freiberg (Sachsen) wurde er Oberbergmeister von Bayreuth und Ansbach in Steben im Fichtelgebirge. 1795 prägte er den Begriff Jura für die hellen Kalke von Gebirgsteilen in der Schweiz und in Süddeutschland. 1796 verließ er den Staatsdienst und widmete sich nur noch der Wissenschaft. 1799 trat er eine fünfjährige Reise nach Zentral- und Lateinamerika an.

OttoJaekel

Otto Jaekel, geboren am 21. Februar 1863 in Neusalz/Oder, gestorben am 6. März 1929 in Peking. Er studierte in Breslau und promovierte 1886 in München. Von 1887 bis 1889 war er Assistent am Geologisch-Paläontologischen Institut in Straßburg, ab 1894 außerordentlicher Professor in Berlin und Kustos des Geologisch-Paläontologischen Museums und von 1906 bis 1928 außerordentlicher Professor in Greifswald (Pommern). Er arbeitete vor allem über fossile Fische und Reptilien.

Jaeger

Georg Friedrich von Jäger, geboren am 25. Dezember 1785 in Stuttgart, gestorben am 10. September 1886 in Stuttgart. Er studierte in Tübingen Medizin, promovierte 1808, bereiste 1809 Frankreich und die Schweiz und wirkte danach als Arzt in Stuttgart. Von 1817 bis 1856 war er „Aufseher“ (Direktor) am Königlichen Naturalienkabinett in Stuttgart, ab 1822 Professor der Chemie und Naturwissenschaften am Oberen Gymnasium in Stuttgart, ab 1841 Obermedizinalrat. Er beschrieb Saurier und fossile Säugetiere.



Johann Jakob Kaup, geboren am 20. April 1803 in Darmstadt, gestorben am 4. Juli 1873 in Darmstadt. Nach Studien in Göttingen und Heidelberg arbeitete er am Rijks Museum van Naturlijke Historie in Leiden (Holland), kehrte aber bald nach Darmstadt zurück, wo er fünf Jahre lang als Privatgelehrter wirkte. 1828 wurde er am Naturalienkabinett in Darmstadt angestellt, 1831 Doktor der Philosophie, 1837 „wirklicher Inspektor“ am Naturalienkabinett und 1858 Professor. Kaup beschrieb zahlreiche Fossilfunde.

Koenigswald

Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald, geboren am 13. November 1902 in Berlin, gestorben am 10. Juli 1982 in Bad Homburg v. d. H., war einer der bedeutendsten Paläoanthropologen. Berühmt wurde er durch die von ihm bearbeiteten javanischen Frühmenschen-Funde. Er wirkte in München, New York, Utrecht (ab 1948 als Professor) und Frankfurt. Während seiner Münchner Zeit erforschte er fossile Säugetierfunde aus Deutschland, z. B. das krallentragende Huftier Metaschizotherium.

ErnstKoken

Ernst Koken, geboren am 29. Mai 1860 in Braunschweig, gestorben am 21. November 1912 in Tübingen. Er promovierte 1884 in Berlin und arbeitete als Assistent am dortigen Museum für Naturkunde. 1888 habilitierte er sich. Von 1887 bis 1891 war er Privatdozent für Geologie und Mineralogie an der Universität Berlin, ab 1891 außerordentlicher Professor in Königsberg. 1895 folgte er einem Ruf nach Tübingen. Koken erforschte Gehörsteine fossiler Fische, Saurier der norddeutschen Kreide und Gastropoden.

Lilienstern

Rühle von Lilienstern, geboren am 9. Juli 1882 in Bedheim (Thüringen), gestorben am 18. Juli 1946 in Kriegsgefangenschaft. Er war Arzt in seinem Geburtsort Bedheim bei Hildburghausen. In seiner Freizeit sammelte er fossile Pflanzen, Tierfährten und Saurierreste aus dem Buntsandstein und Keuper Thüringens und beschrieb sie meist selbst. An das verdienstvolle Wirken dieses Heimatforschers und Sammlers erinnert der Artname des thüringischen Dinosauriers Halticosaurus liliensterni.

FranzXaverMayr

Franz Xaver Mayr, geboren am 21. Februar 1887 in Pfronten/Ried, gestorben am 21. Juni 1974 in Eichstätt. Er wirkte von 1923 bis 1958 als Professor für Chemie, Biologie, Anthropologie und Geologie an der Technischen Hochschule Eichstätt. Mit den von ihm entdeckten und erworbenen Funden aus den Solnhofener Plattenkalken schuf er die Grundlage für das Jura-Museum in Eichstätt. 1973 stellte er bei der Gründungsversammlung der „Freunde des Jura-Museums Eichstätt“ die Eichstätter Archaeopteryx vor.



Hermann von Meyer, geboren am 3. September 1801 in Frankfurt, gestorben am 2. April 1869 in Frankfurt, gilt als der bedeutendste deutsche Wirbeltier-Paläontologe des 19. Jahrhunderts. Er war beim Deutschen Bundestag in Frankfurt tätig (ab 1837 als „Bundeskassen-Controleur“, ab 1863 als „Bundescassier“). Fossilien sammelte er bei Exkursionen, zum Beispiel in Solnhofen, Georgensgmünd, Eppelsheim und in Mainz-Weisenau. Er erhielt aber auch sehr viele fremde Funde zur Begutachtung.

GrafGeorgzuMuenster

Georg Graf zu Münster, geboren am 17. Februar 1776 in Langelage (Westfalen), gestorben am 23. Dezember 1844 in Bayreuth. Der bayerische Kammerherr und Regierungsdirektor in Bayreuth sammelte in seiner Freizeit und auf Reisen zusammen mit seinem Diener Dietrich zahlreiche Fossilien und beschrieb sie. Seine Privatsammlung war eine der umfangreichsten und bedeutendsten der damaligen Zeit. Auf seine Initiative geht die Kreissammlung in Bayreuth zurück. An ihn erinnern etliche Gattungs- und Artnamen.

RudolfOpitz

Rudolf Opitz, geboren am 3. Januar 1890 in Radebeul bei Dresden, gestorben am 16. Juli 1940 in Klobuck bei Tschenstochau in Polen. Er wurde von 1904 bis 1910 in Pirna (Sachsen) zum Lehrer ausgebildet, war von 1911 bis 1913 Hauslehrer und ab 1913 Lehrer in Fischbach im damaligen Fürstentum Birkenfeld. Kurz darauf wurde er nach Oberhosenbach versetzt. Von 1919 bis 1924 wirkte er als Lehrer in Griebelschied und von 1924 bis 1939 als Hauptlehrer in Kirschweiler bei Idar-Oberstein. Ab 1925 sammelte er Fossilien aus dem Hunsrückschiefer.

AlbertOppel

Albert Oppel, geboren am 19. Dezember 1831 in Hohenheim (Württemberg), gestorben am 22. Dezember 1865 in München. Auf Reisen durch Frankreich, England, die Schweiz und Deutschland verglich er jurassische Ablagerungen. 1856/1858 führte er die Bezeichnung Malm für den Oberjura ein. 1858 wurde er Assistent am Paläontologischen Museum in München, 1860 Professor der Paläontologie und 1861 Konservator der Paläontologischen Sammlung in München. Von ihm stammt eine erste Skizze der Londoner Archaeopteryx.

AlfredPenck

Albrecht Penck, geboren am 25. September 1858 in Berlin, gestorben am 7. März 1945 in Berlin. Er und sein Schüler Eduard Brückner erkannten im Gebiet der Alpen und in Süddeutschland geologische Spuren von vier Eiszeiten (Günz-, Mindel-, Riss-, Würm-Eiszeit) und drei dazwischenliegende Warmzeiten (Günz/Mindel-, Mindel/Riss-, Riss/Würm-Interglazial), die von ihnen nach deutschen Alpenflüssen benannt wurden. Diese Gliederung des Eiszeitalters wurde später von anderen Autoren übernommen.

JosefFelixPompeckj

Josef Felix Pompeckj, geboren am 10. Mai 1867 in Groß-Köllen (Kolno, Polen), gestorben am 8. Juli 1930 in Berlin. Nach dem Studium der Geologie und Paläontologie promovierte er 1890. Er wirkte in Tübingen, München (1897 Kustos und habilitiert, 1893 wurde er außerordentlicher Professor), Hohenheim, Göttingen und erneut in Tübingen, danach als Professor der Geologie und Paläontologie in Berlin, wo er gleichzeitig Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts und Museums war.

Quenstedt

Friedrich August Quenstedt, geboren am 9. Juli 1809 in Eisleben (Thüringen), gestorben am 21. Dezember 1889 in Tübingen. Er studierte ab 1821 in Tübingen, promovierte dort und wurde Assistent an der Mineralogisch-Geologischen Sammlung. 1837 wurde er zum Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität Tübingen ernannt. Er untersuchte fossile Reptilien und andere Tiere aus der Trias und dem Jura Württembergs und befasste sich mit geologischen Fragen Südwestdeutschlands.

KarlGeorgvonRaumer

Karl Georg von Raumer, geboren am 9. April 1783 in Wörlitz, gestorben am 2. Juni 1865 in Erlangen. Er wirkte ab 1811 als Professor der Mineralogie in Breslau. 1815 führte er den Begriff Kreide in die wissenschaftliche Literatur ein, der auf der Schreibkreide beruht. Ab 1819 wirkte er in Halle/Saale. Anfeindungen brachten ihn zu dem Entschluss, seine Professur niederzulegen und 1823 in Nürnberg eine Stellung an einer Privatschule anzunehmen. 1827 ging er als Professor der Naturgeschichte nach Erlangen.

WilhelmvonReichenau

Wilhelm von Reichenau, geboren am 28. Juli 1847 in Dillenburg, gestorben am 3. Februar 1925 in Mainz. Er war Offizier, gab diesen Beruf aber wegen einer Kriegsverletzung auf. 1879 wurde er Präparator der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft in Mainz, 1888 Konservator an deren naturkundlichem Museum, 1907 Ehrendoktor der Philosophie der Universität Gießen. 1910 wurde er Direktor des neuen Naturhistorischen Museums Mainz (bis 1913) und Professor. Er erforschte die Mosbacher Sande.

GustavRiek

Gustav Riek, geboren am 23. Mai 1900 in Stuttgart, gestorben am 1. November 1976 in Feldstetten. Er studierte an den Universitäten Tübingen und Heidelberg. 1928 wurde er nach einem kurzen Aufenthalt in Halle/Saale Assistent an der Universität Tübingen. Es folgten 1929 die Promotion und 1934 die Habilitation. 1934 wurde er Dozent, 1935 außerordentlicher Professor. Bis 1965 war er Inhaber des Lehrstuhls für Urgeschichte in Tübingen. Sein spezielles Arbeitsgebiet waren eiszeitliche Kulturen.

HermannSchaafhausen

Hermann Schaaffhausen, geboren am 19. Juli 1816 in Koblenz, gestorben am 25. Januar 1893 in Bonn, gilt als ein Pionier der Urzeitforschung im Rheinland. Er war ab 1855 Professor an der Universität Bonn und der erste wissenschaftliche Bearbeiter des 1856 entdeckten Neanderthalers. Ab 1870 grub er in Höhlen des Sauerlandes, beteiligte sich an der Untersuchung eiszeitlicher Siedlungsreste aus den Höhlen an der Lahn und führte 1883 auf dem Martinsberg von Andernach Grabungen durch.

KarlFriedrichSchimper

Karl Friedrich Schimper, geboren am 15. Februar 1803 in Reichenschwand bei Nürnberg, gestorben am 21. Dezember 1867 in Schwetzingen. 1829 verlieh ihm die Universität Tübingen den Titel eines Doktors der Philosophie. 1837 verwendete er in einer in einem Schweizer Verlag erschienenen Ode erstmals den Begriff Eiszeit. 1843 bis 1848 lebte er in Mannheim, wo er gelegentlich Privatunterricht erteilte. 1848 wechselte er nach Schwetzingen. Dort wohnte er bis seinem Tode.

ErnstFriedrichvonSchlotheim

Ernst Friedrich von Schlotheim, geboren am 2. April 1764 in Allmenhausen (Thüringen), gestorben am 28. März 1832 in Gotha. Er studierte in Göttingen und Freiberg (Sachsen) und stieg im Herzogtum Gotha bis zum Minister und Oberhofmarschall auf. Seine Veröffentlichungen „Beschreibungen merkwürdiger Kräuterabdrücke und Pflanzenversteinerungen“ (1804) und „Die Petrefactenkunde auf ihrem jetzigen Standpunkte“ (1820) wirkten grundlegend für die entstehende Paläontologie.

OttoSchoetensack

Otto Schoetensack, geboren am 20. Juli 1850 in Stendahl, gestorben am 23. Dezember 1912 in Ospedaletti bei San Remo (Italien). Er lehrte seit 1904 als Privatdozent, ab 1909 als Professor an der Universität Heidelberg. Bekannt wurde er vor allem durch die Beschreibung des am 21. Oktober 1907 in einer Sandgrube bei Mauer an der Elsenz entdeckten Untekiefers des Heidelberg-Menschen. Außerdem erforschte er die fossile Tierwelt der Mauerer Sande aus der Zeit dieses Frühmenschen.

Soemmering

Samuel Thomas von Sömmering, geboren am 28. Januar 1755 in Thorn, gestorben am 2. März 1830 in Frankfurt. Er war ab 1779 Dozent für Anatomie und Chirurgie am Collegium Carolinum in Kassel und ab 1784 Professor für Anatomie und Physiologie an der Universität Mainz. Ab 1795 praktizierte er in Frankfurt als Arzt. 1805 wechselte er als Leibarzt des bayerischen Kurfürsten und späteren Königs Maximilian Joseph nach München. In seiner Münchner Zeit untersuchte er Flugsaurier. Ab 1819 wieder in Frankfurt.



Ernst Stromer von Reichenbach, geboren am 12. Juni 1871 in Nürnberg, gestorben am 18. Dezember 1952 in Erlangen, machte sich um die Erforschung der Wirbeltiere verdient. Er wirkte in Leiden/Holland (1897 Konservator am Geologisch-Mineralogischen Reichsmuseum) und in München (1901 Habilitation, 1908 außerordentlicher Professor, 1920 Hauptkonservator und 1930 Abteilungsdirektor an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie, 1921 Honorarprofessor).

RudolfVirchow

Rudolf Virchow, geboren am 13. Oktober 1821 in Schivelbein (Pommern), gestorben am 5. September 1902 in Berlin. Er wirkte ab 1849 als Professor für Pathologie in Würzburg und ab 1856 in Berlin. Abgesehen von seinen erfolgreichen Forschungen auf dem Gebiet der Zellularpathologie gilt er auch als Gründer der neuzeitlichen Anthropologie und Ethnologie. Außerdem zählt er zu den Mitbegründern der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte.

AlfredWegener

Alfred Wegener, geboren am 1. November 1880 in Berlin, gestorben Ende November 1930 auf Grönland. Ab 1919 war er Abteilungsleiter an der Deutschen Seewarte und Professor in Hamburg. Von 1924 an wirkte er als Professor in Graz. Er leitete mehrere Expeditionen zum Inlandeis von Grönland (1906-1908, 1912, 1913, 1929/1930). Seine wegweisenden Theorien über die Kontinentalverschiebung und die Polverlagerung befruchteten die Paläobotanik, die Paläontologie und die Geologie.

FranzWeidenreich

Franz Weidenreich, geboren am 7. Juni 1873 in Edenkoben in der Pfalz, gestorben am 11. Juni 1948 in New York, zählt zu den bedeutendsten Paläoanthropologen. Er wirkte in Frankfurt am Senckenberg-Museum und an der Universität, in Chicago als Gastprofessor an der Universität, am Peking Union Medical Center College und in New York am American Museum of Natural History. Vor allem beschäftigte er sich mit der menschlichen Stammesgeschichte, besonders mit dem Peking-Menschen.

JohannesWeigelt

Johannes Weigelt, geboren am 24. Juli 1890 in Reppen (Landkreis Oschatz), gestorben am 22. April 1948 in Klein-Gerau. Er wirkte ab 1926 als Professor für Geologie in Halle/Saale. Sein Augenmerk galt der Tektonik, den Eisenerzlagerstätten, der Flora und Fauna des Kupferschiefers (Oberperm), den Fossilfunden aus den paläozänen Spaltenfüllungen von Walbeck nordöstlich von Helmstedt und des Mitteleozän aus den Braunkohle-Tagebauen des Geiseltals bei Halle/Saale.

KarlAlfredvonZiittel

Karl Alfred von Zittel, geboren am 25. September 1839 in Bahlingen (Baden), gestorben am 5. Januar 1904 in München. Er wurde 1863 Professor an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe und 1866 ordentlicher Professor an der Universität München. 1899 ernannte man ihn zum Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und zum Generalkonservator der wissenschaftlichen Sammlungen Bayerns. In der Fachwelt gilt er als Begründer der Paläontologie in Bayern.

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